Beim Erstellen von Proofs können Sie Sonderfarben reduzieren, indem Sie diese in Prozessfarben umrechnen, anderen Sonderfarben zuordnen oder völlig auslassen.
Wenn Sie Sonderfarben im Rahmen eines Proofs beibehalten oder reduzieren, wirken sich die vorgenommenen Änderungen nur auf den Proof aus. Der digitale PDF-Master hingegen bleibt unverändert.
Beibehalten von Sonderfarben in Proofs | ||
Reduzieren von Sonderfarben in Proofs |
Wenn Sie Sonderfarben in Prozessfarben umrechnen, kann der Farbkombinierer die Farbtöne von Sonderfarben, einschließlich Traps, Aussparungen und Überdruckungen, unter Verwendung der vier Prozessfarben in einem Proof simulieren.
Beibehalten oder Reduzieren von Sonderfarben in einem Proof
Behalten Sie Sonderfarben in Proofs bei, wenn diese im Proof angezeigt werden sollen und der Drucker die Sonderfarben unterstützt.
Reduzieren Sie Sonderfarben in Proofs, wenn folgende Voraussetzungen gegeben sind:
- Der Proofer unterstützt ausschließlich Prozessfarben. Die meisten Proofer arbeiten lediglich mit Prozessfarben. Um auf solchen Proofern einen Proof zu erstellen, sind sämtliche Sonderfarben in Prozessfarben umzuwandeln.
Die Sonderfarbe erfordert eine Sonderbehandlung. Bestimmte Sonderfarben sind sehr schwierig zu proofen. Nachfolgend sehen Sie einige spezielle Sonderfarben und die jeweils beste Bearbeitungsmethode:
Sonderfarbe
Bearbeitungsmethode
Metallic-Farben und andere schwierig in Prozessfarben umzuwandelnde Farben
Lassen Sie die Sonderfarbe vollständig aus, oder verwenden Sie dafür eine separate Ausgabe.
Wenn der Proofer z. B. mit Donor-Bögen arbeitet, lassen Sie die Sonderfarbe bei der Donor-Erstellung für die Prozessfarben aus, und erstellen Sie die Metallic-Sonderfarbe als einzelnen Donor-Bogen.
Lackfarbe
Geben Sie die Sonderfarbe als Überlagerung separat aus.
Dies ist deshalb von Vorteil, weil Lacksonderfarben normalerweise über einen beliebigen Farbwert verfügen, z. B. 2 Prozent Magenta, durch den eine Lackfarbe in Job-Dateien angezeigt wird. Wenn Sie die Sonderfarbe im Proof belassen, kann diese möglicherweise zu überprüfende Objekte überdecken. Wenn Sie die Sonderfarbe in eine Prozessfarbe umrechnen, verursacht deren Farbwert eine Änderung des Prozessfarbwerts.Dieline
Lassen Sie die Sonderfarbe bei der Herstellung des Proofs aus.
Weißer Hintergrund auf durchsichtigem Kunststoff
Lassen Sie die weiße Sonderfarbe vollständig aus, oder verwenden Sie dafür eine separate Ausgabe.
Wenn der Proofer z. B. mit Donor-Bögen arbeitet, verwenden Sie einen weißen oder gelben Donor zur Herstellung eines separaten, nicht zusammen mit den Prozessfarben laminierten Auszugs.
Dies ist deshalb von Vorteil, weil weiße Sonderfarben normalerweise über einen beliebigen Farbwert verfügen, z. B. 10 Prozent Magenta, durch den die Sonderfarbe in den Job-Dateien angezeigt wird. Wenn Sie die Sonderfarbe im Proof belassen, kann diese möglicherweise zu überprüfende Objekte überdecken. Wenn Sie die Sonderfarbe in eine Prozessfarbe umrechnen, verursacht deren Farbwert eine Änderung des Prozessfarbwerts.- Marken enthalten Sonderfarben. Wenn die Marken (z. B. der Farbstreifen) in Ihrem Ausschießschema Sonderfarben enthalten, die nicht im Proof enthalten sein sollen, dürfen die Sonderfarben nicht ausgegeben werden.
- Sie verwenden einen Late-Binding-Workflow. Einige Drucker bewahren die Farbinformationen möglichst lange auf. Mit anderen Worten verzögern solche Drucker die Farbkonvertierung und -reduktion bis zum Proofing bzw. bis zur Endausgabe. Dementsprechend wird diese Methode Late-Binding-Workflow genannt, da die Job-Dateien bis zum entsprechenden Arbeitsschritt nicht an ein bestimmtes Ausgabegerät geknüpft sind.
Achtung: Es empfiehlt sich, Sonderfarben bereits beim Refinen statt erst beim Proofen oder bei der Endausgabe zu reduzieren, da auf diese Weise die Konsistenz in den Proofs und der Endausgabe gewährleistet ist und die Farbkonvertierung im Refining-Prozess prinzipiell besser gelingt als im Proofing- oder Endausgabe-Prozess.
Vorgehensweise beim Beibehalten oder Reduzieren von Sonderfarben in Proofs
Um alle Sonderfarben in Proofs beizubehalten, ist eine Einstellung in der Prozessvorlage zu ändern. Siehe „Beibehalten von Sonderfarben in Einzelseiten-Ausgaben" und „Beibehalten von Sonderfarben in Ausschießschema-Ausgaben".
Wählen Sie zum Reduzieren von Sonderfarben in einer Einzelseiten-Ausgabe eine der folgenden zwei Vorgehensweisen:
Reduzieren | Vorgehensweise | Hinweis |
---|---|---|
Alle Sonderfarben in der Einzelseiten-Ausgabe | Ändern Sie eine bestimmte Einstellung in der Einzelseiten-Ausgaben-Prozessvorlage. Siehe „Reduzieren aller Sonderfarben in Einzelseiten-Ausgaben". | Für diese Vorgehensweise sind alle Sonderfarben in Prozessfarben umzuwandeln. Das Auslassen oder Zuordnen der Sonderfarben ist nicht möglich. |
Einzelne Sonderfarben in der Einzelseiten-Ausgabe | Verwenden Sie beim Start des Proof-Prozesses das Dialogfeld "Farbausgabe". Siehe „Reduzieren einzelner Sonderfarben in Einzelseiten-Ausgaben". | Bei Verwendung dieser Methode können Sie Sonderfarben umrechnen oder auslassen. Diese Methode funktioniert nur mit Rasterdateien und nicht mit Vektordateien. Wenn Sie das Dialogfeld „Farbausgabe" verwenden und die Prozessvorlage noch in demselben Proof-Prozess ändern, haben die zuletzt vorgenommenen Einstellungen Vorrang. |
Wählen Sie zum Reduzieren von Sonderfarben in einer Ausschießschema-Ausgabe eine der folgenden zwei Vorgehensweisen:
Reduzieren | Vorgehensweise | Hinweis |
---|---|---|
Alle Sonderfarben in der Ausschießschema-Ausgabe | Ändern Sie eine bestimmte Einstellung in der Ausschießschema-Ausgaben-Prozessvorlage. Siehe „Reduzieren aller Sonderfarben in Ausschießschema-Ausgaben". | Für diese Vorgehensweise sind die Sonderfarben in Prozessfarben umzuwandeln. Das Auslassen oder Zuordnen der Sonderfarben ist nicht möglich. |
Einzelne Sonderfarben in der Ausschießschema-Ausgabe | Verwenden Sie vor der Erstellung des Proofs das Dialogfeld "Farbauszüge". Siehe „Reduzieren einzelner Sonderfarben in Ausschießschema-Ausgaben". | Bei Verwendung dieser Methode können Sie Sonderfarben umrechnen, auslassen oder zuordnen. Diese Methode wirkt sich auf alle nachfolgenden Proofs, Endausgaben und Exporte aus. Dialogfeld "Farbauszüge" kann nicht für PDF-Dateien mit Composite-Charakter verwendet werden. Bei Vektordateien können Sonderfarben zwar einander zugeordnet, aber nicht ausgelassen oder in Prozessfarben umgewandelt werden. Wenn Sie das Dialogfeld „Farbausgabe" verwenden und die Prozessvorlage noch in demselben Proof-Prozess ändern, haben die zuletzt vorgenommenen Einstellungen Vorrang. |