Der Farbkombinierer ist eine Funktion in Prinergy, mit der Sie die Farbtöne von Sonderfarben in einer Ausgabe simulieren können, einschließlich Traps, Aussparungen und Überdruckungen, wobei nur die vier Standard-Prozessfarben verwendet werden: Cyan, Magenta, Gelb und Schwarz. Dies funktioniert bei allen Typen von Jobs gleichermaßen gut: unseparierte, separierte, Vektor- oder Copydot-Jobs.
Bei Verwendung mit dem digitalen Raster-Proofing-Gerät Kodak Trendsetter Spectrum können Sie mit dem Farbkombinierer die Farbtöne und die Rasterpunktstruktur von Sonderfarben simulieren. Dadurch sind beispielsweise Moiré-Effekte in Duplexen frühzeitig erkennbar. Der Trendsetter Spectrum-Proofer liefert ebenfalls einen Proof mit der gleichen Anzahl von Donor-Material wie ein gewöhnlicher Vierfarb-Druckauftrag.
Da der Farbkombinierer sowohl mit Copydot-Daten als auch mit CT-/Vektordaten funktioniert, können Sie Sonderfarben-Copydot-Arbeiten mit Standard-Prozessfarben proofen und dabei sicher sein, dass der Proof dem tatsächlichen Ausdruck entspricht.
Funktionsweise des Farbkombinierers
Der Farbkombinierer verwendet Kombinationen von CMYK, um Sonderfarben in einem Job zu simulieren. Jeder Sonderfarbe (z. B. der Farbe Hellrot Nr. 10) muss eine eindeutige Kombination von CMYK zugeordnet sein. Beispiel: C = 2, M = 85, Y = 96 und K = 0. Sie können die Farbzuordnung mit dem Farb-Editor festlegen.
Wenn Sie den Farbkombinierer aktivieren, verwendet er die CMYK-Kombinationen, die mit den Namen der Sonderfarben verknüpft sind. Wenn der Farbkombinierer für eine Sonderfarbe keinen CMYK-Eintrag in der Farbdatenbank finden kann, wird die Sonderfarbe als leicht erkennbares, leuchtendes Grün ausgegeben. Das leuchtende Grün warnt den Benutzer, dass die CMYK-Kombination für die Sonderfarbe nicht in der Farbdatenbank vorhanden ist. Zusätzlich wird im Dialogfeld „Farb-Editor" ein gelbes Warndreieck neben der Sonderfarbe angezeigt.
Aktivieren des Farbkombinierers
Sie können den Farbkombinierer in jeder der folgenden Prozessvorlagen aktivieren:
- Einzelseitenausgabe
- Ausschießschema-Ausgabe
- Endausgabe
Zum Aktivieren des Farbkombinierers in diesen Prozessvorlagen aktivieren Sie im Abschnitt Darstellen die Kontrollkästchen Auszüge trennen und Sonderfarben immer mit Farbkombinierer konvertieren.
Ermitteln der richtigen Farbkombination
Jedes CMYK-Proof-Gerät erfordert eine leicht geänderte CMYK-Kombination, um eine bestimmte Sonderfarbe zu simulieren, da die einzelnen für CMYK verwendeten Druckfarben auf jedem Proofing-Gerät unterschiedlich ausfallen. Mithilfe eines ICC-Profils für das Proof-Gerät können Sie Sonderfarben innerhalb des Farbspektrums des Proof-Geräts schneller abstimmen. Hierfür müssen Sie den absoluten L*a*b*-Farbwert der Sonderfarbe messen, die Sie anpassen möchten. Verwenden Sie dann eine eigenständige Anwendung wie Profile Wizard, X-Rite ColorShop oder Praxisoft VectorPro, um eine möglichst genaue CMYK-Kombination für den L*a*b*-Farbraum zu erhalten.
Einschränkungen des Farbkombinierers
Für Farbkombinierer gelten die folgenden Einschränkungen:
- Es können nur Sonderfarben genau simuliert werden, die sich innerhalb des Farbspektrums des Proof-Geräts befinden. Sie können zum Beispiel nicht willkürlich eine Sonderfarbe für ein helleres Rot erstellen.
- Es kann nur eine optimale Annäherung an eine Farbe außerhalb des Farbspektrums des Proof-Geräts erzielt werden.
- Die bestmögliche Qualität erhalten Sie, wenn Sie den Farbkombinierer nur für AM-Sonderfarbraster bis einschließlich 175 lpi auf dem Trendsetter Spectrum-Proof-Gerät einsetzen.
- Wenn in einem Bereich viele Überdruckungen an gleicher Stelle auftreten, können Ihnen die Donor-Pigmente ausgehen. Beispiel: Wenn eine CMYK 10-60-80-10 Vollton-Sonderfarbsimulation eine CMYK 10-80-10-5 Vollton-Sonderfarbe überdruckt, entsteht ein Bereich, in dem Magenta auf 100 anstelle von 140 maximiert wird. Dies ist der Nachteil bei der Verwendung eines einzigen Datenträgersatzes.
- Setzen Sie den Farbkombinierer nur für Staccato-geeignete Medien zur Raster-Proofherstellung ein, um die besten Ergebnisse zu erzielen.
Situationen, in denen der Farbkombinierer nicht verwendet wird
In manchen Situationen sollten Sie den Farbkombinierer nicht verwenden. Deaktivieren Sie in diesem Fall das Kontrollkästchen Sonderfarben immer mit Farbkombinierer konvertieren.
Der Farbkombinierer wird zum Beispiel nicht verwendet, wenn folgende Bedingungen erfüllt sind:
- Die Ausgabe erfolgt in einem gerasterten 1-Bit-Format und wird an ein Gerät gesendet, das die vom Farbkombinierer in dieser Situation verwendeten Staccato-Punkte nicht drucken kann.
- Die Eingabedateien sind unseparierte Dateien.
- Alle Sonderfarben in der Farbdatenbank sind auf Deckend festgelegt (oder eine Sonderfarbe ist nicht in der Farbdatenbank enthalten, da der Standardwert Deckend ist).
In diesem Fall kann der Adobe-Renderer Ersatzfarben aus den Refined-PDF-Dateien generieren.
Anmerkung: Wenn die Eingabedateien separiert oder Sonderfarben nicht auf Deckend festgelegt sind, wird der Farbkombinierer auch dann verwendet, wenn das Kontrollkästchen Sonderfarben immer mit Farbkombinierer konvertieren deaktiviert wurde.